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Vorläufiges amtliches Ergebnis AfD hinter CDU zweitstärkste Kraft in Hessen – SPD historisch schwach

Bei der Hessen-Wahl gewinnt die CDU deutlich, die AfD wird zweitstärkste Partei – und übertrumpft die abgestrafte SPD. Eine Partei ist künftig nicht mehr im Landtag vertreten.
Klarer Sieger: Hessens CDU-Spitzenkandidat Boris Rhein

Klarer Sieger: Hessens CDU-Spitzenkandidat Boris Rhein

Foto: DANIEL ROLAND / AFP

Die SPD hat bei der Landtagswahl in Hessen ein Debakel erlitten. Laut dem vorläufigen Endergebnis kommen die Sozialdemokraten auf 15,1 Prozent. So einen niedrigen Stimmenanteil hatte die Partei in Hessen noch nie erhalten – selbst das schlechte Ergebnis von 2018 wurde nochmals deutlich unterboten (minus 4,7 Prozentpunkte).

Dagegen feiert die CDU um Ministerpräsident Boris Rhein einen Triumph: Mit 34,6 Prozent legten die Christdemokraten im Vergleich zur Wahl 2018 deutlich zu (plus 7,6 Prozentpunkte). Rheins Koalitionspartner, die Grünen, konnten nicht an ihr Ergebnis von 2018 anknüpfen und kommen auf 14,8 Prozent (minus 5,0 Punkte).

Die AfD ist neben der CDU die große Gewinnerin der Wahl und steigert ihren Anteil um 5,3 Punkte auf 18,4 Prozent. Ganz knapp in den Wiesbadener Landtag schaffte es die FDP (5,0 Prozent, minus 2,5 Punkte), die Linke (3,1 Prozent, minus 3,2 Punkte) fliegt hingegen raus.

Faeser hat auch das direkte Abgeordnetenmandat für den Landtag im Wahlkreis Main-Taunus I klar verpasst. Bei der Landtagswahl landete sie nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis nur auf Platz drei bei den Wahlkreisstimmen. Den Wahlkreis gewann wie schon 2018 der CDU-Abgeordnete Christian Heinz, er zieht damit als direkt gewählter Abgeordneter in den Landtag ein.

Vier Sitze weniger als bisher im Landtag

Dem neuen hessischen Landtag gehören nach dem vorläufigen Ergebnis künftig 133 Abgeordnete an, was an Ausgleichs- und Überhangmandaten liegt. Bisher waren es 137 Abgeordnete. Laut Landesverfassung ist eine Größe von 110 Sitzen vorgesehen. Die Hälfte davon wird über Direktmandate in den Wahlkreisen vergeben, die andere Hälfte über die Landeslisten der Parteien.

Entscheidend für die Sitzverteilung ist jedoch das Ergebnis auf Landesebene (Zweitstimmen). Zu Überhang- und Ausgleichsmandaten kommt es, wenn eine Partei mehr Direktmandate gewinnt, als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis eigentlich zustehen würde. Die anderen Parteien erhalten dann Ausgleichsmandate, damit das Wahlergebnis nicht verzerrt wird.

Die CDU erhält demnach 52 Sitze (+12), die AfD 28 (+9). Die SPD kommt auf 23 Sitze (-6), die Grünen haben 22 Abgeordnete (-7). Die FDP hat noch 8 Sitze (-3).

jok/jpz/dpa/AFP